Private Krankenversicherung (c)vvo-AdobeStock

Die private Krankenversicherung ist für Österreich unverzichtbar und systemrelevant

Die Privaten Krankenversicherer sind ein wesentlicher Partner innerhalb der Gesundheitswirtschaft Österreichs. Die Systemrelevanz der privaten Krankenversicherungsunternehmen mit den freiwilligen Beiträgen der Versicherten müssen faktenbasiert erörtert und die Einsparungen durch das private System konkret dargestellt werden.

Der Wiener Sozial- und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker hat gestern in einem Interview laut über die Abschaffung der Privaten Krankenversicherung nachgedacht. Begründet wurde diese totalitär anmutende Idee so: „Im Augenblick haben wir eine Krankenkasse, die zahlt letzten Endes ein System der Privatversicherung. Also dürfen wir uns nicht wundern, dass, wenn die Menschen es sich leisten können, sie sich eine Privatversicherung nehmen und die Kasse refundiert dann eh einen Großteil der Kosten.“

Diese Aussage ist objektiv falsch und hält auch keiner fachlichen Diskussion stand.

In der Sonderklasse öffentlicher Spitäler tragen die Privatversicherten durch die erheblichen Sonderklassehonorare dazu bei, Spitzenärzte im öffentlichen System zu halten. Diese Honorare sind für die in den öffentlichen Spitälern angestellten Ärzte ein wesentlicher Anreiz, dort zu bleiben, weil sie einen bedeutenden Zuverdienst zum Gehalt darstellen. Da die Spitalärzteschaft natürlich nicht nur Sonderklassepatienten, sondern überwiegend Nicht-Privatversicherte behandelt, stellen die Zahlungen der Privatversicherten einen ganz wesentlichen Beitrag zum öffentlichen Spitalssystem dar.

Nimmt ein Privatversicherter statt der Sonderklasse ein Privatspital in Anspruch – immerhin 41 Prozent aller Fälle der Privaten Krankenversicherung – kommt es zu einer massiven unfreiwilligen Quersubventionierung der Krankenkasse. Die Krankenkassen übernehmen nämlich nur einen kleinen Teil (rund ein Drittel) der medizinischen Behandlungskosten, der Rest ist von den Patienten bzw. ihrer Versicherung selbst zu bezahlen. Mit anderen Worten: Jede(r) sozialversicherte Patient/Patientin entlastet die Krankenkasse in ganz erheblichem Ausmaß, wenn er/sie sich statt im öffentlichen Spital in einem Privatkrankenhaus behandeln lässt. Das Leistungsvolumen aller österreichischen Privatspitäler entspricht jenem der öffentlichen Spitäler des ganzen Bundeslands Salzburg, diese Spitäler sind also als quasi zehntes Bundesland in hohem Maß versorgungswirksam.

Ähnlich liegt der Fall bei der Inanspruchnahme eines Wahlarztes: Hier vergütet die Krankenkasse satzungsgemäß lediglich 80 Prozent jenes Betrages, den sie bei einem Kassenvertragsarzt aufwenden müsste.

Somit erspart sich auch hier die Kasse erhebliche Beträge, denn auch die Wahlärzte sind längst versorgungswirksam.

„Die Aussagen von Stadtrat Hacker sind also völlig unhaltbar, das Gegenteil ist der Fall. Sie lösen auch nicht die zweifellos bei den Kassen bestehenden Probleme“, betont Dr. Peter Eichler, Vorsitzender der Sektion Krankenversicherung im österreichischen Versicherungsverband VVO.

Welche Beiträge die Private Krankenversicherung für das gesamte österreichische Gesundheitssystem zum Wohl aller leistet, ist aus folgenden Fakten ersichtlich:

  • Die Leistungen der privaten Krankenversicherungen betrugen im Vorjahr 2,66 Milliarden Euro.
  • Mit 1,15 Milliarden Euro stehen dabei die Krankenhauskosten an erster Stelle.
  • An zweiter Stelle sind Leistungen für Ärzte im niedergelassenen Bereich in der Höhe von 304,6 Millionen Euro anzuführen.

„Es soll ein Klima geschaffen werden, in dem die Private Krankenversicherung und die Privat-Versicherten nicht von vornherein als Gegner, sondern vielmehr als unverzichtbarer und komplementärer Partner im System erkannt werden. Letztlich ist eine privatwirtschaftlich organisierte Komponente des österreichischen Gesundheitssystems nicht wegzudenken, volkswirtschaftlich wertvoll und im Sinn eines mündigen Bürgers eindeutig notwendig“, so Mag. Christian Eltner, Generalsekretär des VVO.

Weitere Informationen: Jahresbericht des VVO

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