
Stärkung der Zusatzpensionen – warum es dringend notwendig ist, jetzt zu handeln
Zu einer gut funktionierenden Volkswirtschaft gehört auch ein nachhaltiges und solides Pensionssystem. Um die Standortattraktivität und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, müssen die private und betriebliche Altersvorsorge in Österreich eine größere Rolle spielen.
Die österreichische Versicherungswirtschaft ist ein solider Wirtschaftszweig, der über eine hohe Solvabilität verfügt und wesentlich zum Wohlstand in Österreich beiträgt. Im Geschäftsjahr 2024 entwickelte sich die Branche ausgewogen. Das Prämienvolumen betrug 21,4 Milliarden Euro – um 5,3 Prozent mehr als im Jahr davor. Für Versicherungsleistungen schütteten die Versicherer 18,7 Milliarden Euro an ihre Kundinnen und Kunden aus (+5,8 Prozent zum Vorjahr). Das entspricht täglich rund 51 Millionen Euro. Die Schadenszahlungen nach dem Hochwasser im September 2024 allein machten 700 Millionen Euro aus. Insgesamt wurden für Schäden aus Naturgefahren 1,6 Milliarden Euro geleistet. Durch ihre schnelle und unbürokratische Schadenauszahlung leisteten die Versicherer einen wichtigen Beitrag, Schäden rasch zu beseitigen und den privaten sowie wirtschaftlichen Alltag der Betroffenen wiederherzustellen.
„Die österreichische Versicherungswirtschaft ist ein wichtiger Partner der Menschen, der heimischen Wirtschaft und des Staates. Als Garant für Stabilität sichert die Branche Existenzen und ist gleichzeitig ein starker Treiber für die heimische Wertschöpfung“, sagt VVO-Generalsekretär Mag. Christian Eltner.
Versicherer sind große Säule der österreichischen Volkswirtschaft
Eine aktuelle Studie des heimischen Wirtschaftsforschungsinstituts Economica belegt die zentrale Rolle der heimischen Versicherungswirtschaft für den österreichischen Wirtschaftsstandort. Die Berechnungen für das Jahr 2024 belegen die volkswirtschaftliche Bedeutung der privaten Versicherungswirtschaft in Österreich: Mit 16,8 Milliarden Euro an Bruttowertschöpfung (dies entspricht 3,9 Prozent der Wirtschaftsleistung Österreichs) und über 186.000 Arbeitsplätzen (3,8 Prozent der österreichischen Gesamtbeschäftigung) weist jeder sechsundzwanzigste in Österreich erwirtschaftete Euro einen Bezug zur privaten Versicherungswirtschaft auf. Zudem leistet der überdurchschnittlich produktive Sektor mit über 10,6 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben – anteilsmäßig entsprechend 5,0 Prozent – einen hohen Beitrag zu den öffentlichen Budgets.
„Die private Versicherungswirtschaft zählt zu den tragenden Säulen der österreichischen Volkswirtschaft. Sie fungiert als ein Stabilitätsanker in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten – nicht nur durch verlässliche Leistungen im Schadens- und Krisenfall, sondern auch durch umsichtige Veranlagungsstrategien“, sagt Univ.-Prof. Dr. Christian Helmenstein.
Handlungsfeld Altersvorsorge
Ein Schlüsselfaktor für den Wohlstand eines Landes ist die Altersvorsorge. Durch den demografischen Wandel und die zunehmende Lebenserwartung wächst der Druck auf das staatliche Pensionssystem. Schon jetzt fließt jeder vierte Euro des Staatshaushaltes in die Pensionen. Zukünftig werden noch höhere Zuschüsse erforderlich sein.
Die Stärkung der zweiten und dritten Säule – also der betrieblichen und privaten Vorsorge – ist dringend notwendig, um das System zu entlasten. Die im Regierungsprogramm erwähnte Stärkung der zweiten und dritten Säule des Pensionssystems muss rasch umgesetzt werden. So gibt es beispielsweise seit 50 Jahren keine Anpassung der betrieblichen Vorsorge nach EStG § 3 (1) 15a. Hier ist der maximale steuerbegünstige Freibetrag bei 300 Euro jährlich eingefroren. Eine deutliche Anhebung ist unaufschiebbar und trägt zur breiten sozialen Absicherung bei.
Ein wichtiger Schritt ist die Reform der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge. Sie wurde vor 20 Jahren eingeführt und ist seitdem unverändert. Mit flexibleren Veranlagungsmöglichkeiten und einem verbesserten Garantieniveau muss sie an die aktuellen Gegebenheiten angepasst werden.
Die im Regierungsprogramm angekündigte Erweiterung der Alterssicherungskommission um die zweite und dritte Säule des Pensionssystems ist eine positive Entwicklung. Die Versicherungswirtschaft ist bereit, mit umfassender Expertise als Partner mitzuwirken. „Unser Pensionssystem steht vor gewaltigen Herausforderungen – private Vorsorge ist längst kein Luxus mehr, sondern eine Notwendigkeit. Durch die steuerliche Förderung privater Vorsorge werden nicht nur Einzelne, sondern auch der Staat entlastet. Das stärkt den Wohlstand und die Stabilität unseres Sozialsystems“, erklärt Mag. Gregor Pilgram, Präsident des Verbandes der Versicherungsunternehmen Österreichs VVO.
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